Die Highlights der 66. Berlinale, Tag 1: George ist sauer – und Meryl Afrikanerin

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“Hat sie mich das wirklich gefragt?” – George Clooney im Schockzustand (Bild: Getty Images)

Das geht ja gut los. Gleich beim ersten wichtigen Berlinale-Termin, der Pressekonferenz zum Eröffnungsfilm “Hail, Caesar!”, herrschte ganz miese Stimmung. Der Grund: Eine Journalistin wollte von George Clooney wissen, warum er eigentlich noch keinen Film über die Flüchtlingskrise gedreht habe. Dafür gab’s vom Oscar-Preisträger Augenrollen und genervte Gegenfragen (”Was tun Sie denn bitte konkret für Flüchtlinge?”).

Später, bei der Premiere von “Hail, Caesar!” im Berlinale-Palast, war Clooneys Laune aber schon wieder gewohnt gut. Ob’s an seiner Ehefrau Amal lag? Die Anwältin begleitete ihn auf den Roten Teppich, verabschiedete sich aber schon nach kurzer Zeit gen Kinosaal. Ihr Gatte blieb, schrieb Autogramme und scherzte auf die Frage, warum er Amal mitgebracht habe: “Ich wollte es ihr mal zeigen. Und außerdem bekommt sie dann ein schickes Kleid!”

Auch Meryl Streep, die 2016 der Berlinale-Jury vorsitzt, hinterließ an Tag 1 bleibenden Eindruck. Mit Bezug auf die Oscars, bei denen in diesem Jahr ausschließlich weiße Schauspieler nominiert sind, lobte sie die Jury-Besetzung in Berlin: Hier stimme zumindest schon einmal das Verhältnis Frauen zu Männer (von sieben Juroren sind vier Frauen). Danach verstrickte sie sich allerdings in schwer nachzuvollziehende Gedankengänge – und schloss mit der Bemerkung, dass wir doch eigentlich “alle Afrikaner sind”. Es folgte der erste, wenn auch kleine Twitter-Shitstorm.

Und sonst so? Lars Eidinger, der auch in der Jury sitzt, leistete einen modischen Beitrag zu Gender-Debatte: Er trug schwarzen Nagellack. Micaela Schäfer, die mit der Berlinale nun wirklich nichts zu tun hat, nutzte die Fotografendichte in der Hauptstadt trotzdem für sich aus: Sie posierte mal wieder nackt vorm Brandenburger Tor. Und Senta Berger fragte bei Elyas M’Barek nach: “Dieses Geschrei, wenn sie kommen. Kann man sich daran überhaupt gewöhnen?” Ganz ehrlich: Da hat’s George Clooney wirklich schwerer.