Die Highlights der 66. Berlinale, Tag 9: Gerard, was plapperst du da?

image

Gerard Deppardieu probiert Schal und Hut von Berlinale-Chef Dieter Kosslick an (Bild: Getty Images)

Der neue Film von Gerard Depardieu heißt „Saint Amour” und zeigt einen Roadtrip durch die Weingebiete Frankreichs. Das liegt dem 67-Jährigen, weil er Erfahrung als Winzer hat und dazu den Ruf, nach Drehschluss gerne mal selbst sehr tief ins Glas zu schauen. Ob er genau das auch vor der Pressekonferenz zur französischen Komödie getan hat? Möglich wäre es – jedenfalls seinem spontanen Gefühlsausbruch nach zu urteilen. „Es ist Liebe!”, schwärmte Depardieu. Und meinte damit seine neue Heimat Russland.

Auch, wenn es dort Menschen gebe, die nicht verstehen können, wie leichtfertig Wladimir Putin Pässe austeilt. Dazu nur eines: Die Berlinale ist nicht Russland, hier kommt wirklich nicht jeder rein. Senta Berger zum Beispiel schaffte es beim traditionellen Brunch des „FilmFernsehFonds Bayern” erst einmal nicht am Sicherheitspersonal vorbei: Die wollten ihren Ausweis sehen, den die Schauspielerin nicht bei sich trug. Erst nach einem „Lassen Sie doch Senta Berger rein!”-Ruf ließen die Türsteher die Schauspielerin passieren.

image

Stand kurzzeitig auf der Straße: Senta Berger scheiterte an der harten Berlinale-Tür (Bild: ddp Images)

Noch exklusiver ist da höchstens die so genannte „Off Berlinale” – eine Geheimparty während des Filmfestivals, bei dem die Gäste erst kurz vor Beginn per SMS über die Location informiert werden. Das Bohei ist anstrengend, lohnte sich aber: In diesem Jahr legte die wunderbare Emilia Schüle (eigentlich Schauspielerin) dort Musik auf, zu der Palina Rojinski tanzte.

Und sonst so? Im Einkaufszentrum Alexa kann man sich noch bis zum Ende der Berlinale seinen Namen in Lippenstift-Etuis eingravieren lassen. Für alle, die sich selbst mal ein bisschen wie ein Kino-Star fühlen wollen. Obwohl der Job auch nicht immer so glamourös ist wie gedacht: Weil heute die zwei letzten Wettbewerbsfilme liefen, muss die Jury um Meryl Streep die Nacht durchmachen. Denn morgen ist es endlich so weit, die Bären werden auf die Gewinner losgelassen.