Filmkritik: "Zoolander No. 2" - Die Frisuren sitzen, die Gags stinken

15 Jahre ist es her, als Ben Stiller mit “Zoolander” die ultimative Parodie auf die Modebranche gedreht hat. Besonders erfolgreich ist die Komödie seinerzeit zwar nicht gerade, solide 60 Millionen US-Dollar spielt sie weltweit ein. Mit den Jahren wächst jedoch die Fangemeinde, heute gilt das Werk als Kultfilm. Nun kommt die Fortsetzung endlich in die Kinos, mit dem Ergebnis dürften die Fans des Vorgängers allerdings alles andere als zufrieden sein.

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Derek und Hansel in der Ewigen Stadt
Die Handlung: Lange waren Derek Zoolander (Stiller) und sein Freund Hansel (Owen Wilson) weg vom Fenster. Beide zogen sich in die Einsiedelei zurück. Derek trauerte um den Tod seiner Frau und den Verlust seines Sohnes, Hansel war auf einem Selbstfindungstrip irgendwo in der Wüste. Eines Tages bekommen sie Besuch in Gestalt des Postboten Billy Zane. Der lockt sie mit einem lukrativen Angebot ins Zentrum der Modewelt. In Rom sollen die beiden zum Mittelpunkt einer Modeschau werden. Der Auftritt jedoch endet für die alternden Models in einem Fiasko.

Die Ankunft von Derek und Hansel in der Ewigen Stadt wird aber nicht umsonst gewesen sein. Denn in Rom operiert unter der Führung von Melanie Valentina (Penélope Cruz) eine Interpol-Einheit, die sich auf Verbrechen in der Modewelt spezialisiert hat. Ihr aktueller Fall schlägt derzeit hohe Wellen. Mehrere Popstars wurden Opfer einer Attentatsserie. Bevor sie starben, machten sie ein Selfie von sich, das sie im Internet veröffentlicht haben. Valentina und ihr Team sind ratlos. Außer dem berühmten “Blue Steel”-Blick der Opfer, haben sie keine Anhaltspunkte. Da kommt Valentina auf eine Idee. Wer, wenn nicht der König aller Blue Steels, Derek Zoolander, könnte ihnen weiterhelfen.

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Schaulaufen der Stars
Was “Zoolander” zum Kultfilm avancieren ließ, waren nicht nur die Spitzen gegen die Modewelt, sondern auch die zahlreichen Gastauftritte diverser Stars aus der Branche. Darauf legten Stiller und Ko. auch bei der Fortsetzung großen Wert. Größen wie Justin Bieber, John Malkovich, Susan Sarandon, Benedict Cumberbatch, Milla Jovovich, Kate Moss und Tommy Hilfiger - um nur einige zu nehmen - geben sich in der Komödie die Klinke in die Hand. Leider überspannt Stiller den Bogen und bietet mit “Zoolander No. 2” kaum mehr als ein buntes Sammelsurium aus Cameo-Auftritten, Verweisen auf die Popkultur und Gags, die so blöde sind wie die beiden Protagonisten. Auch als Seitenhieb auf unsere Internet- und Selfie-Kultur will der einfallslose Film nicht so recht funktionieren.

Kinostart: 18. Februar 2016