Gab es eine Matrix in der Matrix?

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Die Theorie

Der Kult-Sci-Fi-Streifen „Matrix“ erklärte die moderne Welt als eine simulierte Realität, die von Maschinen geschafft wurde, um die Menschheit zu kontrollieren und Menschen als Biostromquelle zu nutzen.

Es gibt jedoch eine Fan-Theorie, die besagt, dass die „wirkliche Welt“, gemeinsam mit ihrer letzten von Menschen besiedelten Stadt Zion, sich eigentlich schon auf einer zweiten Ebene der Simulation befindet – die wiederum dazu geschaffen wurde, die Menschen zu kontrollieren, die der Matrix entkommen sind. Diese Theorie wird die „Matrix-within-a-Matrix Theorie“ (oder MWAM) genannt. Neo würde jetzt wahrscheinlich sagen: „Woah…“

Der Beweis

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In „Matrix Reloaded“ gelingt es Neo, eine Gruppe angreifender Wächter in der „wahren Welt“ zu deaktivieren, indem er eine unvorhersehbare Kraft benutzt. Dabei sagt er Carrie-Anne Moss‘ Rolle Trinity: „Etwas ist anders. Ich kann sie spüren“. Aber Neos Fähigkeit als der Auserwählte ermöglicht es ihm, den Code INNERHALB der Matrix zu manipulieren (was in super Kampfszenen zu sehen ist), aber eigentlich sollte er in der „wahren Welt“ ein normaler Mensch sein. Oder ist er immer noch in der Matrix?

In „Reloaded“ kopiert sich Hugo Weavings Agent Smith auf den Widerstandskämpfer Bane und betritt zu Beginn von „Matrix Revolutions“ somit die „wahre Welt“ (in Banes Körper). Uns ist bekannt, dass Agenten in der Matrix die Körper anderer annehmen können. Wenn Smith die Simulation in Banes Körper verlässt, bedeutet es also, dass sie die „wahre Welt“ nicht betreten.

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Wenn Neo von Smith (als Bane) in „Revolutions“ geblendet wird, kann er aus irgendeinem Grund trotzdem noch sehen, und zwar mit einer grellen, orangenen, feuerähnlichen Sicht. Wir wissen, dass es möglich ist, „Code“ in der Matrix zu lesen (erinnerst du dich an die schwarz-grünen Binärbilder?). Heißt Neos neue Sicht, dass er eine andere Art Code erkennen kann in einer Welt, von der er denkt, es sei die „wahre Welt“?

Die Matrix Filme erklären die Existenz der reellen Stadt Zion wie eine Art Druckventil – die Maschinen erlauben ihre Existenz, um einen Ort zu schaffen, an den Matrix-Dissenter gebracht und isoliert werden können. Aber wenn die mit der Simulation unglücklichen Menschen in dieser dystopischen „wahren Welt“ (also in einer zweiten Simulation) aufwachen, bestätigt die MWAM-Theorie genau das, was die Maschinen als den eingeborenen Zynismus der Menschheit sehen.

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Das wird sogar in Agent Smiths Monolog im ersten Film bestätigt, in dem er darüber spricht, dass Menschen das Unglücklichsein suchen: „Wussten Sie, dass die erste Matrix als perfekte Welt geplant war, in der kein Mensch hätte leiden müssen? Ein rundherum glückliches Leben. Es war ein Desaster. Die Menschen haben das Programm nicht angenommen. Es fielen ganze Ernten aus. Einige von uns glauben, wir hätten nicht die richtige Programmiersprache Euch eine perfekte Welt zu schaffen, aber ich glaube, dass die Spezies Mensch ihre Wirklichkeit durch Kummer und Leid definiert. Die perfekte Welt war also nur ein Traum, aus dem Euer primitives Gehirn aufzuwachen versuchte…“

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Wenn Neo den Architekten, den Schaffer der Matrix kennenlernt, erklärt dieser ihm, dass sie sich bereit im sechsten Zyklus befinden und die fünf ehemaligen Städte Zion von den Maschinen geduldet wurden, jedoch zerstört wurden, nachdem die Bevölkerung zu groß wurde. „Es gibt fünf Überlebensebenen, die wir bereit sind zu akzeptieren“, gibt der Architekt zu. Wenn die Maschinen also solch eine Kontrolle über die Menschheit in der „wahren Welt“ hat, warum sollte Zion dann ein anderer Teil der Matrix sein?

Das Urteil

Diese Theorie verleiht der bahnbrechenden Science Fiction und ihren alternativen Realitäten einen interessanten Touch, mit ihrem Vorschlag, dass sogar das wahre Leben nur eine weitere Simulation ist.

Neos Fähigkeiten in der „wahren Welt“ können allerdings erklärt werden, wenn man sich an seinen Kontakt mit der „Quelle“ zu Beginn des zweiten Filmes erinnert – er erschafft einen mentalen Kontakt mit dem System. Das wird in „Revolutions“ bekannt gegeben, wenn das Orakel Keanu Reeves Rolle offenbart, wie genau seine Fähigkeiten ticken:

„Die Macht des Auserwählten geht über diese Welt hinaus. Sie reicht von hier bis zu dem fernen Ort, dem sie entstammt. Die Quelle. Das ist, was du gefühlt hast, als du die Wächter berührt hast. Aber du warst noch nicht bereit dafür. Du solltest eigentlich tot sein. Aber offenbar warst du dazu ebenso nicht bereit.“

Indem er also seinen neu hergestellten Kontakt zur Quelle genutzt hat, konnte er aus der Ferne mit der Simulation kommunizieren und dabei die von der Matrix kontrollierten Wächter in der „wahren Welt“ ausschalten. Das geht also komplett gegen das Hauptargument der gesamten Fantheorie.

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Ergibt diese MWAM-Theorie Sinn? Ja. Allerdings gibt es auch genug Gegenargumente. Und genauso wie die Matrix selber können die restlichen Beweisstücke so oder so interpretiert werden.

Bist du von dieser Fan-Theorie überzeugt? Sag uns in den Kommentaren, was du darüber denkst.

Fotos: Warner Bros.

Zur Entstehung des Films kannte man die Regisseurinnen Lana und Lilly Wachowski noch als Larry und Andy:

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