Kokosöl: Es ist nicht alles gut an dem Superfood

image

Kokosöl gilt als das ultimative Beauty- und Ernährungswunder. Viel Stars schwören auf das Fett der Kokosnuss als Allzweckwaffe zum Abnehmen und befeuern den Hype um das weiße Wundermittel ständig aufs Neue. Dabei ist Kokosfett nicht durchweg positiv zu bewerten.

Für mehr als ein halbes Jahrhundert wurde Kokosöl als Nahrungsmittel pauschal für ungesund und herzschädigend befunden, zu viele gesättigte Fettsäuren sind darin enthalten. Dabei gehört es für die Ureinwohner tropischer Regionen seit Tausenden Jahren zu ihrer Ernährung.

image

Als Wissenschaftler in den 1980er-Jahren feststellten, dass Menschen, die mit ihrer Nahrung traditionell mehr Kokosöl zu sich nehmen, seltener an Herz-Kreislauf-Leiden erkrankten, entwickelte sich die geheime Zutat zum Superfood. Ganz so schädlich ist es also nicht, doch man sollte Kokosöl mit Vorsicht genießen.

„Einen Tag ohne Kokosöl gibt es für mich nicht“, so lautet das Schönheitsrezept von Miranda Kerr. Ganze vier Esslöffel nimmt das Topmodel davon täglich zu sich, um Haut und Haare von innen zu pflegen.

image

Doch eine äußerliche Anwendung von Kokosfett ist viel empfehlenswerter. Darüber sind sich Ernährungsexperten weltweit einig. Wer stattdessen kaltgepresstes Raps-, Walnuss- oder Olivenöl zu sich nimmt, ist dagegen auf der sicheren Seite und verzichtet auf die ungesunden gesättigten Fettsäuren.

Kaltgepresstes Kokosöl kann der Haut Feuchtigkeit spenden, Haarspliss bändigen, geruchsbindend wie ein Deo wirken, Make-up entfernen, zur Mund- und Zahnhygiene dienen, sogar als leichter Sonnenschutz benutzt werden und Hautreizungen lindern. Doch das können alle anderen Öle und Fette auch.

• Lizza: Low-Carb-Pizza und weiteres Super-(Fast)Food

• Fünf Gründe, warum Kaktus das neue Superfood ist

Der Vorteil von Kokosfett als Beautyprodukt hingegen ist dessen Konsistenz: Erst beim Auftragen auf der Haut verflüssigt es sich. Die dadurch entstehende Verdunstungskälte hat einen kühlenden Effekt. Daher eignet sich Kokosfett auch so gut, um gereizte Haut durch den Anteil an Caprylsäure, die antiseptisch und entzündungshemmend wirkt, zu behandeln. Ein weiterer Pluspunkt gegenüber anderen Ölen ist natürlich der angenehme Kokosduft.

Kokosfett kann also keine Wunder vollbringen – schlank wird man davon schon gar nicht. Doch es ist ein gutes, günstiges und vor allem natürliches Pflegeprodukt, das besonders bei trockener oder gereizter Haut zu empfehlen ist. Ein Kosmetikprodukt ohne künstliche Zusatzstoffe – und das ist heutzutage wirklich selten zu bekommen.

Immer supergesund? Vorsicht bei vermeintlichen Gesundheits-Boostern:

Bilder: Thinkstock; Instagram / _wastelandrebel_; Instagram / niallsnutrition; Instagram / msselected