Lilly Wachowskis erster öffentlicher Auftritt nach ihrem Coming-out als Transgender

Filmemacherin Lilly Wachowski hat ihren ersten öffentlichen Auftritt nach ihrem Coming-Out als Transgender absolviert.

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Die 48-jährige Co-Regisseurin der „Matrix“-Filme zeigte sich am Wochenende auf dem roten Teppich bei den GLAAD Media Awards in Los Angeles.

Sie wurde mit dem Preis für die beste Drama-Serie für ihre TV-Serie „Sense8“ ausgezeichnet und erhielt zudem Standing Ovations vom Publikum vor Ort.

„Heute Abend ist der Höhepunkt vieler zusammenlaufender Ereignisse für mich. Das ist mir aufgefallen, kurz nachdem ich die Einladung für heute Abend erhalten hatte. Einige Dinge dieser Raum-Zeit-Synchronität waren das 20-jährige Jubiläum von ‚Bound –Gefesselt‘ [ihr Debüt-Film], der Trans Day of Visibility 2016 und der Pi-Tag.“

„Das ist eine wunderbare Erinnerung daran, dass die Kunst niemals statisch ist. Und während die Idee von Identität und Transformation wichtige Teile unserer Arbeit sind, ist doch das Fundament aller Ideen die Liebe. Die Liebe ist essenziell für Transgender-Menschen. Sie gibt einem Halt.“

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„Unsere Kreativität kann zwar weit über die scheinbar unveränderliche biologische Geschlechtsbestimmung aufsteigen, aber wenn sie vor der relativ simplen Frage steht, ob wir oder ob wir nicht liebenswert sind, dann scheitert unsere Vorstellung.“

„Zu viele von uns enden auf der falschen Seite dieser existenziellen Frage nach Liebe in Vergessenheit. Also machen wir darauf aufmerksam, nicht zum Wohl aller, sondern zu unserem eigenen.“

Außerdem dankte sie ihrer Familie für deren Unterstützung und fügte hinzu : „Geht da raus und liebt mit eurer ganzen verdammten Kraft!“

Wachowski, früher Andy Wachsowski, gab sich im vergangenen Monat als Transgender zu erkennen, nachdem ein Journalist der Daily Mail auf ihrer Türschwelle aufgetaucht war.

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Sie folgte Schwester Lana, früher Larry, die sich 2012 verwandelte.

„Also, ja, ich bin Transgender. Und ja, ich habe mich verwandelt…Meine Familie und Freunde und die meisten bei der Arbeit wissen Bescheid. Jeder geht entspannt damit um. Ja, dank meiner großartigen Schwester haben sie es schon mal erlebt, aber sie sind auch großartige Menschen. Ohne die Liebe und Unterstützung meiner Frau und meiner Freunde und Familie wäre ich nicht da, wo ich heute bin“, sagte sie im März.

„Ich wusste, dass ich damit eines Tages an die Öffentlichkeit muss… Ich brauchte Zeit, um klare Gedanken zu fassen, mich wohl zu fühlen. Aber leider durfte ich das nicht entscheiden.“

Zusammen haben die Geschwister bei der „Matrix“-Trilogie, „Cloud Atlas“ und 2015 bei „Jupiter Ascending“ Regie geführt.

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Bilder: AP/Reuters/Getty

Ben Arnold