Kate Moss’ kleine Schwester trägt das aktuelle Lieblingskleid der Modewelt

Für alle, die sich in der Modewelt nicht so gut auskennen: Alessandro Michele, Guccis Creative Director, der 2015 mit einer Reihe an Ready-to-Wear Kollektionen sein Debüt feierte, hat im Prinzip Mode neu erfunden. Zu einer Zeit in der Raf Simons‘ Blumendrucke bei Dior als bahnbrechend gesehen wurden (wunderschön aber nicht innovativ) und Zuhair Murads Designs alle wichtigen roten Teppiche ziert war ein Schuss Verspieltheit genau das, was die Welt brauchte. Die Freude der Redakteure über Micheles Kollektion Frühjahr/Sommer 2016 war so überschwänglich, dass das gleiche Kleid gleich mehrere Magazin-Cover weltweit zierte.

Look 20 – ein pinkes mehrlagiges Outfit mit Ombré-Rüschen, eine aufgemalte, glitzernde Schleife, von Sgt. Pepper inspirierte Aufschläge und gerüschte Schulterpolster – wurde an Rooney Mara für die Januar-Ausgabe der „Elle“ gesichtet, Lexi Boling trug das Kleid für das Februar-Cover der „Vogue“ Korea und Edie Campbell ist damit in der März-Ausgabe 2016 der „Vogue“ UK zu sehen. Dakota Johnson trug es sogar bei einem Auftritt on der „Tonight Show With Jimmy Fallon”.

Dieses Kleid war nicht das einzige, das mehrfach gesehen wurde. Look 9, ein durchsichtiges Midi-Kleid mit aquamarinfarbenen Pailletten und einer roten Blumenbrosche, tauchte an Chloë Grace Moretz für die Februar-Ausgabe 2016 der „Marie Claire“ auf, und Julianne Moore trug es für die März-Ausgabe 2016 der britischen „Marie Claire“. Johnson, deren Stylistin Kate Young ein großer Fan von Michele ist, trägt Look 65 auf dem Cover von Net-a-Porters „The Edit“ und Lily James ist damit auf dem Cover von „Marie Claires“ Januar-Ausgabe 2016 zu sehen. Fast alle Stücke der Kollektion – von 1 bis 67 – tauchen auf irgendeiner Seite dieser Magazine und vieler weiterer auf.

Es passiert nur selten, dass man ein und das gleiche Outfit auf mehreren Covern von Fashionmagazinen sieht, vor allem wenn man bedenkt, wie groß deren Auswahl ist. Und wenn es mal vorkommt, dann kann das ziemlichen Wirbel verursachen. Nehmen Sie zum Beispiel das Prada-Kleid auf fünf September-Ausgaben 2015. Laut „Page Six” wurde der Angestellte, der das Kleid unterschiedlichen Zeitschriften zuschickte, entlassen.

Hoffen wir, dass niemand bei Gucci ein ähnliches Schicksal erleidet. Und ist Imitation – oder in diesem Fall Wiederholung – nicht eigentlich die aufrichtigste Form von Lob?

Lauren Tuck