Rooney Mara kritisiert Rollen-Vergabe in Hollywood

image

Schaut man sich die Besetzung vieler Hollywood-Streifen an, wird ein deutlicher Überschuss an weißen Schauspielern erkennbar. Erst vor kurzem wurde die Diskussion wegen der einseitigen Oscar-Nominierungen erneut befeuert. Besonders kritisch wird es aber, wenn weiße Schauspieler Rollen von Charakteren übernehmen, die eigentlich einer Minderheit angehören.

Dem Vorwurf des „Whitewashings“ – zu deutsch: Weißwäscherei – musste sich kürzlich der US-Fantasyfilm „Pan“ von Joe Wright aus dem Jahr 2015 stellen. In dem Film wird die Sage um den verlorenen Jungen Peter Pan thematisiert. In den Hauptrollen sieht man Hugh Jackman, Garrett Hedlund, Rooney Mara und Levi Miller – allesamt weiß.

image

Die Schauspielerin Rooney Mara, bekannt aus Filmen wie „Verblendung“, spielt den Charakter der Tiger Lily. In der Romanvorlage von James Matthew Barrie ist die Herkunft dieser Figur zwar nicht festgelegt, jedoch wird in den meisten Verfilmungen davon ausgegangen, dass die Häuptlingstochter einem nordamerikanischen Indianerstamm angehört.

Nun meldete sich die 30-jährige Schauspielerin zu Wort. Im Interview mit dem Magazin „Deadline“ gibt sie zu, es peinlich und schlimm zu finden, Teil der Verdrängung von Minderheitscharakteren zu sein. „Whitewashing in Hollywood? Das gibt’s auf jeden Fall. Ich finde es schlimm und peinlich, ein Teil dessen zu sein“, sagte sie dem Magazin.

image

Bezogen auf den Film verteidigt sie jedoch die Entscheidung Wrights, die Rolle mit ihr zu besetzen. So habe Wright den Stamm multikulturell darstellen wollen, ohne Rücksicht darauf, dass dieser in der Vergangenheit stets mit Native Americans in Verbindung gebracht wurde. „Wahrscheinlich ist schon diese Vermutung rassistisch“, so Mara.

„Er wollte den Stamm nicht als Stamm von amerikanischen Ureinwohnern, sondern als Stamm von Bewohnern des Planeten Erde darstellen. Das war [Wrights] Intention, und die finde ich wunderbar“, erzählt die 30-Jährige im Interview.

Bilder: Rex Features, WENN