Smooth Criminal? Michael Jacksons 1,5-Millionen-Oscar ist verschwunden

Eins der wertvollsten Besitztümer von Michael Jackson ist spurlos verschwunden. Vermisst wird der Oscar, mit dem das Epos „Vom Winde verweht“ 1940 als bester Film geehrt wurde. Der King of Pop hatte die Statue 1999 bei einer Auktion für sage und schreibe 1,5 Millionen Dollar (heute 1,4 Millionen Euro) ersteigert. Das ist bis dato die höchste Summe, die je bei einer Auktion für einen Oscar bezahlt wurde. Nach dem schockierenden Tod des Sängers fehlt von dem historischen Filmsouvenir aber jede Spur.

Die Nachlassverwalter hätten keine Ahnung, wo sich der „Vom Winde verweht“-Oscar befinde, sagte Jacksons Anwalt Howard Weitzman dem „Hollywood Reporter“. Dem Branchenmagazin zufolge wird davon ausgegangen, dass Jackson die Statue auf seiner Neverland Ranch oder in seinem Anwesen in Los Angeles aufbewahrt hat. Dort war sie bislang aber nicht aufzuspüren.

Die Verwalter von Jacksons Nachlass wollen nicht ausschließen, dass der Oscar während der chaotischen Verhältnisse nach dessen Tod gestohlen wurde. Denkbar sei aber auch, dass die Statue ohne offizielle Registrierung mit anderen Besitztürmern des Sängers eingelagert oder einfach von einem Verwandten mitgenommen wurde. „Wir hätten diesen Oscar gern, da er Michaels Kindern gehört“, sagte Anwalt Weitzman. „Ich habe die Hoffnung, dass er irgendwann auftauchen wird.“

Jackson war am 25. Juni im Alter von 50 Jahren völlig überraschend gestorben. Der Sänger hatte das Narkosemittel Propofol gegen Schlafprobleme genommen. Das sonst bei Operationen eingesetzte Medikament verursachte einen Herzstillstand. Jackson war ein glühender Filmfan. Der Oscar des „Vom Winde verweht“-Produzenten David O. Selznick war vor der Auktion auf lediglich 300.000 US-Dollar geschätzt worden. Seit 1950 müssen verkaufswillige Oscar-Gewinner ihre Trophäen erst der Oscar-Academy zum symbolischen Preis für einen Dollar anbieten. Das Bürgerkriegsepos mit Vivien Leigh und Clark Gable gilt mit einem inflationsbereinigten Einspielergebnis von 1,8 Milliarden Dollar (1,6 Milliarden Euro) als erfolgreichster Film in den USA.

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