Stephen King: Seine Lieblinge und Sorgenkinder unter den Verfilmungen

Jeder Kunstschaffende hat Favoriten unter seinen Werken – und gewisse Vorstellungen davon, wie andere damit umgehen sollen. So auch Stephen King. Als erstes seiner Werke wurde im Jahr 1976 das Buch „Carrie“ verfilmt. Die neueste Verfilmung zum 2006 erschienenen Buch „Puls“ (englischer Titel „Cell“) mit John Cusack und Samuel L. Jackson feiert Ende des Monats, am 26. Februar, beim Glasgow Film Festival Premiere.

Im Interview mit dem US-Magazin „Deadline“ verriet King seine Favoriten und seine Sorgenkinder unter den Verfilmungen. In dem Interview, das schon vor Jahren entstand, aber erst jetzt veröffentlicht wurde, nennt King außerdem Ben Affleck einen „extrem talentierten Regisseur“ und wünscht sich, einmal mit Lars Van Trier zusammenzuarbeiten.

Als Autor mit den meisten Filmadaption gebe er den Regisseuren oft grünes Licht und „lasse [die Regisseure] das Beste draus machen“. Natürlich freue er sich, wenn die Filme erfolgreich würden. Aber auch mit Flops könne er gut umgehen: „Wenn der Film nicht so gut ankommt, kann ich immer noch sagen, dass ich nur ein Statist des Ganzen war.“ Er habe es nie bereut, Filmrechte vergeben zu haben.

Eines seiner größten Sorgenkinder sei allerdings „The Shining“ von Stanley Kubrick. Er habe nie einen Hehl darum gemacht, dass ihm der Film nicht sonderlich gefalle. „The Shining ist ein schöner Film und szenisch wunderbar, aber er ist wie ein Auto ohne Motor“, erzählte King dem Reporter. Grund sei die Auslegung des Charakters Jack Torrence, verkörpert durch Jack Nicholson. In der Buchvorlage würde Torrence eine Entwicklung durchmachen, bei der er zunächst an seinem Verstand zweifle und dann nach und nach verrückt werde. Im Film sei er von Anfang an verrückt „und wird nur noch verrückter“, so King.

Zu seinen weiteren Film-Favoriten gehören „Die Verurteilten“ von Regisseur Frank Darabont, ein auf der Kurzgeschichte „Rita Hayworth and Shawshank Redemption“ basierender Film aus 1994, und „Stand by Me – Das Geheimnis eines Sommers“ von Rob Reiner, der sich an „Die Leiche“ aus dem Jahr 1982 orientiert.

Jedoch hatte King nicht nur gute Worte übrig: „Es gibt einige Filme, da denke ich mir eher … Pfui.“ Einer von ihnen sei „Nachtschicht“, der unter der Regie von Ralph Singleton 1990 erschien und auf der Kurzgeschichte „Graveyard Shift“ basiert. Auch auf die weiterführenden Teile von „Kinder des Zorns“ aus den Neunzigern von immer wechselnden Regisseuren könne er verzichten. Einzige Ausnahme sei der erste Teil von Fritz Kiersch.

Bilder: Rex Features