Virtual Reality – die Zukunft des Kinofilms nimmt Formen an

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Menschen sitzen mit Kopfhörern und einer überdimensionalen Brille im Science-Fiction-Look auf einem beweglichen Sessel. Manche bewegen Arme und Beine, stoßen mit dem Knie an den Sitznachbarn und wirken dabei ein wenig so, als würden sie ihren Weg aus einer nicht näher definierten Dunkelheit suchen. Aber eigentlich schauen sie bloß einen Film –in „Virtual Reality“, kurz VR. Ist das die Zukunft des Kinos?

Tatsächlich könnten Szenen wie diese, die bei einem „VR“-Event in der „Platoon Kunsthalle“ in Berlin stattfand, schon bald Alltag in den Kinosälen werden. Wenn die Gerüchte stimmen sogar sehr bald, denn Regisseur Steven Spielberg soll an seinem ersten Film arbeiten, der nur für VR gedreht wurde. Doch was ist Virtual Reality eigentlich?

Dahinter steckt die Idee, die Wahrnehmung der Wirklichkeit mit einer virtuellen Realität zu kombinieren – und so nicht nur ein dreidimensionales, sondern ein räumlich erfahrbares Rundumerlebnis zu erzeugen. In der Regel über eine spezielle VR-Brille kann der Nutzer nicht nur die statisch abgedrehten Szenen sehen, sondern nach links und rechts, nach oben und unten schauen und so selbst die Welt hinter der Brille mit einem 360-Grad-Blick erkunden. Je nach Technik können die Nutzer mithilfe von spezieller Hardware auch Eingabegeräte bedienen oder sich durch das Laufen auf einem angekoppelten Laufband quasi auf den eigenen Beinen durch die Szenerie bewegen. Der eigene Körper interagiert in einer visuellen Welt.

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In den USA sind Kinoevents dieser Art schon gängig, in Deutschland steht VR beziehungsweise die massenhafte Nutzung insbesondere für den Film noch in der Anfangsphase. Die Technik entwickelt sich dagegen rasant – und wenn nun Hollywood-Größen wie Steven Spielberg auf den Zug aufspringen und das Ganze massenkompatibel umsetzen, ist es nur eine Frage der Zeit, bis auch hierzulande Filme durch VR ergänzt oder komplett für diese Technik gedreht werden. Spielberg, der bisher mit Filmen wie „Jurassic World“ die Möglichkeiten des 3D-Kinos ausgelotet hat, soll bereits seit einiger Zeit als Berater für die Firma „Virtual Reality Company“ tätig sein. Robert Stromberg, einer der Gründer, erklärte nun im Januar beim „Sundance Film Festival“, dass sein Unternehmen derzeit konkret an VR-Filmprojekten arbeite - unter anderem mit Steven Spielberg.

Auch andere Produktionsfirmen experimentieren bereits mit der VR-Technik: Das ILMxLAB Studio von Lucasfilm hat für seine „Star Wars“-App „Jakku Spy“ entwickelt – ein VR-Erlebnis, bei dem der Nutzer in der Wüste die 360-Grad-Technik erleben kann. Ob Projekte wie diese allerdings auch für die kommenden „Star Wars“-Kinofilme eine Rolle spielen werden, ist unklar. Klar ist dagegen: Kino und Virtual Reality – da geht noch was.

Bilder: Getty Images