Wie Star Wars die Filmwelt nachhaltig beeinflusste

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Als George Lucas im Jahr 1977 seinen Film „Krieg der Sterne“ präsentierte, war die Filmwelt in zwei Lager geteilt. Die einen fanden den Film furchtbar, andere, etwa Steven Spielberg, sagten der Weltraum-Saga großes Potenzial voraus. Und er sollte Recht behalten: Heute ist „Star Wars“ Kult und hat in all den Jahren und nach all den Fortsetzungen nicht nur die Kinowelt geprägt.

Revolution des Blockbuster-Kinos - unverfilmbar gibt’s nicht mehr

Zunächst einmal prägte „Star Wars“ das Science-Fiction-Genre völlig neu – nämlich in Form eines Blockbusters, der in Sachen Aufwand und Kosten zu jener Zeit kaum zu toppen war. Das Besondere: Der Film war eben nicht nur Weltraum-Saga, nur Krieg oder nur Action. George Lucas kombinierte Elemente von Science-Fiction mit Drama, Märchen und Gesellschaftskritik auf eine Weise, die neu war in der Filmwelt. Nicht nur der Begriff Blockbuster wurde von „Star Wars“ geprägt, sondern auch der bereits 1914 entwickelte Begriff der „Weltraumoper“ bekam eine neue Dimension.

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Diese zeichnet sich durch eine starke Handlungsorientierung und die Schaffung komplett neuer Welten aus. Mehrere Teile oder Zyklen waren üblich. Verfilmungen von Büchern aus diesem Genre, wie „Der Wüstenplanet“, an die sich David Lynch 1984 wagte, wären ohne „Star Wars“ vielleicht niemals umgesetzt worden – lange galten Bücher wie diese als unverfilmbar. Und auch an „Der Herr der Ringe“ hätte sich vielleicht so schnell niemand herangetraut, wäre nicht George Lucas als leuchtendes Beispiel für die Schaffung einer kompletten Welt samt komplexer Charaktere vorausgeprescht.

Bahnbrechende Effekte: Ohne “Star Wars” kein “Terminator”

Einen besonderen Stellenwert nehmen die Spezialeffekte von „Star Wars“ ein. All die Planeten, Raumschiffe und Kämpfe im All erschienen vielen Produktionsfilmen als tollkühn, sodass seine Idee immer wieder abgelehnt wurde. Erst 20th Century Fox gab dem jungen Filmemacher eine Chance. Der gründete darauf mit einem Haufen „Nerds“ im Jahr 1975 gleich sein eigenes Effektstudio: Industrial Light and Magic. In alten Fabrikhallen entwickelten Lucas und sein Team unter anderem ein „Motion Control System“, das verschiedene Einstellungen so oft und so genau wie möglich wiederholbar machte – essenziell für die Weltraumschlachten im Film. Spezialeffekte wie diese machten das Studio berühmt. Von dem Können der Macher profitierte die Filmwelt noch Jahrzehnte später: Ob in Spielbergs „Indiana Jones“, in „Jurassic Park“ oder „Terminator“, Industrial Light and Magic hatte überall seine Finger im Spiel und bewies: Man kann das Unmögliche möglich machen, wenn man nur lange genug daran tüftelt.

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Oft kopiert, noch öfter zitiert

Dann gibt es ja noch die unzähligen „Star Wars“-Referenzen. Kaum ein Film wurde so oft in anderen Produktionen erwähnt oder parodiert und erlangte dadurch im Laufe der Jahre einen immer gigantischeren Kultstatus. Hier nur ein paar Beispiele: In „E. T. – Der Außerirdische“ aus dem Jahr 1982 zeigt der kleine Elliott seinem neuen Freund aus dem Weltall seine Spielzeuge. Darunter auch eine Figur von dem Kopfgeldjäger Boba Fett, einem Kopfgeldjäger aus „Star Wars“. Dafür tauchten Außerirdische der E. T.-Spezies in einem späteren „Star Wars“-Film auf. Auch in Animationsfilmen wie „Wall-E“ oder den „Toy Story“-Filmen sind Referenzen zu finden.

Steven Spielberg und George Lucas huldigten sich also gegenseitig. Die Zeichentrick-Serie „Family Guy“ widmete der Weltraum-Saga 2007 mit „Blue Harvest“ gleich eine ganze Folge im „Star Wars“-Look. In „Star Trek“ von 2009 sieht man den berühmten Droiden „R2-D2“ nahe des Wracks der Sternenflotte durch die Luft fliegen. Und in der Neuauflage von „Karate Kid“ aus dem Jahr 2010 mit Jackie Chan und Jaden Smith sagt Letzterer: „Sie sind Yoda, ich bin ein Jedi.“ Diese Liste ließe sich noch ewig fortsetzen. Und sie wird vermutlich auch immer wieder fortgesetzt.

Der nächste Teil der neuen „Star Wars“-Trilogie kommt 2017 in die Kinos und wird vermutlich sofort zu einem neuen Meilenstein der Kinogeschichte.

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Bilder: ddp images